Über Marlene

Marlene und ich (ihre Mama) im Juli 2017

Marlene, die Jüngste unserer drei Kinder, ist fünf Jahre alt und frühkindliche Autistin.(Ihre große Schwester ist 12 und ihr Bruder 10 Jahre alt.) Sie ist ein liebes, meistens fröhliches kleines Mädchen, dass es nicht leicht hat. Da sie Autistin ist, scheint sie oft in ihrer eigenen Welt versunken. Sie kann noch nicht sprechen, sich nicht mitteilen, wenn sie etwas haben möchte, traurig ist oder Schmerzen hat. Auf Grund ihrer Reizfilterschwäche hat sie Probleme mit der Vielzahl an Sinneseindrücken, die täglich auf sie einwirken. Ihre Wahrnehmung ist dadurch eingeschränkt und sie ist unfähig mit anderen Kindern (und auch fremden Erwachsenen) zu kommunizieren oder gar zu spielen. Die Unfähigkeit sich verständlich zu machen, gepaart mit den Überforderungen in ihrer Wahrnehmung, führen oft zum Overload. Als Overload bezeichnet man die Reizüberflutung, die entsteht, wenn sich ein Reiz nach dem anderen aufstaut. Geräusche, die normale Menschen einfach ausblenden können, wie etwa das Surren einer Lampe, summende Insekten, vorbeifahrende Autos, das Fernsehen oder Radio im Hintergrund, Gespräche am Rand, addieren sich alle zu einem ungefilterten, undurchdringlichen TosenMarlene reagiert darauf mit großer Unruhe, die manchmal in einem Meltdown mündet, der „Kernschmelze“, die mit lautem Geschrei und Autoaggressionen bis hin zu Selbstverletzung einhergeht.

Unser Familenleben gestaltet sich daher oft als kräftezehrend und nervenaufreibend.

Wir Eltern müssen uns jeden Tag aufs neue der Herausforderung stellen, Marlene die Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, die sie benötigt und dabei die großen Geschwister nicht zu kurz kommen zu lassen.

Was uns in dieser Situation mit Marlene immer gut getan hat und auch immer noch gut tut ist die Anteilnahme von unserer Familie und unseren Freunden. Allein, dass ihr an uns denkt, Hilfe anbietet und für uns betet, hilft uns den Kopf hoch zu halten und weiter nach Wegen für unsere Familie Ausschau zu halten. Danke, dass Ihr uns immer wieder zeigt, dass wir nicht alleine sind!